Mein Leben als Tänzerin an der Staatsoper Hannover
Mehr als alle anderen theatralischen Künste ist das Ballett eine Kunst des “Augenblicks“, im wörtlichen wie im übertragenen Sinne.
Mein Ballettleben begann, als ich neun Jahre alt war und zum ersten mal als „Engel“ die hannoversche Bühne in der Oper Hänsel und Gretel betrat.
Ab 1954 übernahm Frau Yvonne Georgi die Ballettabteilung der Staatsoper sowie die Tanzabteilung in der Hochschule für Musik und Theater in Hannover.
Ingrid Laski-Witt und Renate Wasilenko erzählen über Ihre Zeit unter Yvonne Georgi die von 1954 bis 1971 am Staatstheater Hannover als Ballettmeisterin arbeitete.
Yvonne Georgi gehört zu den größten deutschen Choreographinnen und Tänzerinnen.
Die junge Yvonne war beeindruckt vom modernen Ausdruckstanz der Mary Wigman und suchte als deren Meisterschülerin ihren eigenen Stil.
An der Hochschule für Musik und Theater in Hannover absolvierte ich die Kinderklasse für Ballettanfänger. 1958 war ich 18 Jahre alt, machte den Abschluss für Theatertanz. Obwohl ich noch Ballettschülerin war, durfte ich bereits in den Balletten Die Puppenfee | Les Sylphides und Der Nußknacker auftreten und als die Ballettkompanie Gastspielreisen nach Monte Carlo und Rom machte, war ich mit dabei.
Nach dem Ende meiner Ballett-Ausbildung bekam ich bedeutende Solorollen, hier eine kleine Auswahl der Ballette Le Spectre de la Rose | Demeter | Le Loup (Der Wolf) | Schwanensee | Cinderella. Mit dem Gastpartner Karl Musil, ein berühmter Tänzer von der Wiener Staatsoper, tanzte ich die Lyrische Szene und er war auch mein Partner in dem Ballett Romeo und Julia. Mit der Effi aus dem Ballett La Sylphide beendete ich meine Tänzerinnen Karriere.
Zwei Gründe mich von der Bühne zu trennen, waren die Geburt meines Sohnes und die Ausbildung zur Pädagogin.
Wenn ein Tänzer oder eine Tänzerin die aktive Laufbahn beendet, ist er oder sie auf der Höhe seines Könnens und erst 30 oder 40 Jahre alt, was sehr traurig ist. Ich hatte das große Glück, durch meine Pädagogen-Ausbildung mein Können und Wissen an Kinder und Jugendlichen in der zweiten Hälfte meines Tänzerlebens weiter geben zu können.
Zusammen mit meinem Mann baute ich 1978 eine Schule für Ballett und Tanz auf, die bis heute noch besteht, und für viele Kinder das „besondere Hobby“ darstellt.
Kinder und Jugendliche sowie Erwachsene besuchen in den 41 Jahren meine Ballett Schule. Das Unterrichtsprogram ist bis heute immer gleich geblieben und für jeden geeignet.
Kinderballett – Ballett für Jugendliche und Erwachsene – Jazz – Stepp sowie Fitness ab 50 Jahre Plus.
Langjähriger Ballettunterricht wirkt sich positiv auf das spätere Berufsleben aus, da im Unterricht sehr auf Disziplin, Körperbewusstsein und Teamarbeit geachtet wird. Diese Eigenschaften sind wichtig und helfen den Kindern und Jugendlichen auf ihrem weiteren Lebensweg.
Mein außergewöhnliches Leben als Tänzerin und Pädagogin verdanke ich jedoch hauptsächlich meinen Eltern und meinem Mann. Sie haben mich auf meinem Lebensweg immer unterstützt, ermutigt und begleitet.
Ingrid Laski-Witt